Nahe Jesteburg liegt die Kunststätte Bossard, abseits und angenehm ruhig in einem herrlichen Waldstück. Abgeschieden, wie das Künstler-Ehepaar Johann und Jutta Bossard lebten.
Aufmerksam zu dieser Kunststätte wurde ich durch das Buch „99 Lieblingsorte in der Lüneburger Heide“ (Autorin Petra Reinken), das mir eine liebe Freundin zum Umzug in den Norden schenkte. Daraus fand ich bereits einige Highlights in der näheren Umgebung der Samtgemeinde Amelinghausen.
Familie Bossard
Johann Bossard (geboren 1874/gestorben 1950) kam aus der Schweiz (Zug) nach Hamburg, um dort als Kunstlehrer tätig zu sein. Während der Zeit fand er großes Gefallen an der Lüneburger Heide und kaufte ein Grundstück nahe Jesteburg, dem heutigen Waldgelände der Kunststätte Bossard. Seine damalige Schülerin, Jutta Bossard-Krull (geboren 1903/gestorben 1996), stammte aus Deutschland / Buxtehude. Beide heirateten im Jahr 1926 und wirkten ab 1944 gemeinsam an der Kunststätte Bossard.

Zur Einführung sahen wir uns im Neuen Atelier erstmal ein 15 minütiges Video an, welches einen Überblick und zahlreiche Hintergrundinformationen zur Kunststätte Bossard bot. Zudem waren es sehr schöne Aufnahmen und zeigte Aktuelles von den Veranstaltungen.
Besonders fasziniert war ich von der Persönlichkeit Bossard, seinem Denken, seinem „Sehen“ – das wohl aus Intuition oder dem möglichen dritten Auge geschah. Beeindruckt ist man mit dem Hintergrundwissen von seinem erblindeten einen Auge gerade dann, wenn man vor seinen künstlerischen Werken steht.
Das Bretterhaus – nach Schweizer Vorbild nachgebaut

Im übrigen liegt gegenüber des Bretterhauses das Neue Atelier. Darin befindet sich die aktuelle Ausstellung, ein kleiner Souvenir-Verkauf und die Kasse.
Nach dem Videofilm zog es uns hinaus zum Steinkreis, weiter zur ehemaligen Ackerfläche und dem einzigartigen Baumkreis (ein Omega).

In diesem Teil der Gartenanlage führt ein längerer Weg gesäumt von Tannen hin zum Grab von Johann und Jutta Bossard.

Die Natur zeigte sich auch mit einem kleinen „Kunstwerk“ – welches fotografisch festgehalten wurde – einem Prachtexemplar an Pilz, und im Hintergrund wuchs ein Zweiter.

Nun folgte der südliche Abschnitt unserer Besichtigung der Kunststätte Bossard.
Der Edda-Saal


Der Kunsttempel



Neben dem Haus mit dem Edda-Saal und dem Kunsttempel befindet sich ein kleines schmuckes Café – mit dem Jägerstübchen.
Das Jägerstübchen

Am gleichen Areal stehen groteske Kunstwerke und Skulpturen.
Der Skulpturengarten




Vom Skulpturengarten wechselte die Natur über in Heidelandschaft. Zum Zeitpunkt unseres Besuches stand dieser Heidegarten in erstaunlich schöner Blüte – andernorts ist sie leider schon verblüht. Die Vorfreude auf den nächsten August und die Heideblüte ist natürlich wieder sehr groß :-)
Der Heidegarten


Nach diesem etwa zweistündigen Rundgang waren wir sehr beeindruckt vom Wirken und Schaffen des Künstler-Ehepaares Bossard. Das angenehme Herbstwetter trug ebenfalls sehr zum unvergesslichen Erlebnis bei.
Die Öffnungszeiten, aktuelle Veranstaltungen und weitere Informationen zum Museum „Kunststätte Bossard“ bitte der Website entnehmen. Für Gruppen wird eine Anmeldung im Voraus empfohlen.
Adresse und Anfahrt:
Stiftung Kunststätte Johann und Jutta Bossard
Bossardweg 95
21266 Jesteburg
Tel.: (0 41 83) 51 12
Fax: (0 41 83) 77 62 66
E-Mail: info[at]bossard.de
Den Rest des Nachmittages verbrachten wir am Hof-Café des Märchenwanderweges „Der Trickser“ in Lohof nahe Jesteburg und der Wanderung des besagten Wanderweges. Dieser Wanderweg ist übrigens auch im oben erwähnten Buch („99 Lieblingsorte“) zu finden.