Die rund dreistündige Show zum 70. Heideblütenfest Amelinghausen kann man kaum in Worte fassen, fulminant, faszinierend, zauberhaft oder sogar magisch?
Vor dem großen Spektakel konnten Kinder sich Ballon-Tiere kreieren lassen. Das Gesicht hübsch anmalen oder mit Pommes und Ketchup den Hunger stillen. Eine Fotobox stand am Ufer für lustige Fotos zum Mitnehmen.
Spannend wurde es, als der lila Eimer mit Losen die Runde machte. Wer war unter den glücklichen Gewinnern und hatte das große Los gezogen? Das Plakat mit den Sponsoren der Tombola war lang. Unter den Hauptpreisen konnte man einen Hubschrauberflug gewinnen, ein Wochenende mit einem Elektroauto oder in Lüneburg einen Hotelaufenthalt. Es kamen aber noch viel mehr Gewinne zusammen, die man eigens an einem Stand vorbereitete und ab 21 Uhr an die Gewinner überreichte.
Kanonenschuss ertönt! Heidekönigin eröffnet Jubiläumswoche
Die Uhr tickte, es war 20 Uhr. Und da hörte man es knallen. Der Kanonenschuss fiel. Das Zeichen, dass die Heidekönigin kam. Die DLRG fuhr sie auf dem Boot langsam an die schwimmende Bühne heran.

Am Floß angekommen begrüßte Marie-Luisa Ehrlich die Ehrengäste und Mona eröffnete die Jubiläumswoche: 70 Jahre Heideblütenfest Amelinghausen.

Nahtlos startete nach der Begrüßung die Live-Band Casino Royale aus Hamburg mit Pop-, Rock- und Schlagersongs. Gesanglich gingen sie sofort mit dem ersten Lied ins Ohr. Schwungvoll rockte die Bühne und das Publikum am Ufer applaudierte begeistert.
Die Showbühne ist rund fünfzehn Meter vom Seeufer entfernt und ist eine faszinierende Ansicht innerhalb der See- und Waldkulisse.
Zu den letzten Liedern holten die Zuschauer das Smartphone heraus und knipsten das Licht an für ein Lichtermeer am Ufer.

Gern hätte man nach zwei Stunden noch mehr gehört. Zwei besondere Highlights warteten aber auch noch auf die Zuschauer, die Lasershow und das Höhen-Brillant-Feuerwerk.
Inszeniert hatte die Lasershow die Firma Bocatec – Video- und Lasertechnik GmbH aus Buchholz in der Nordheide. Wie schon im Vorjahr überraschte man das Publikum mit diesem fulminanten Act.
Zu sehen ist ein Ausschnitt auf meiner Facebook-Seite. Es stellt sich unweigerlich die Frage, wie lange man an diesen Szenen arbeitete. Auffallend und sehr schön harmonierte der violette Farbton. Wie kann es bei der Heideblüte auch anders sein? Heidelila ist angesagt.
Ein „Ah“ und „Oh“ war anschließend von Vielen zu hören, als die ersten bunten Feuerwerkskörper über dem Lopausee sich öffneten. Mit verschiedenen Farben und Mustern kreierte K3 ein wunderschönes Lichtermeer, das auf der Seeoberfläche sich spiegelte.
Marie-Luisa Ehrlich, die Heidekönigin aus dem Jahr 2003, moderierte den Abend und zwischen Songs der Live-Band unterhielt sie das Publikum mit Fragen an Mona oder beide berichteten zu den Highlights der kommenden Tage.

Schon bevor die Lasershow startete sah man ab und zu die Waldkulisse am See beleuchtet. Natürlich in der richtigen Farbe!
Das Boot mit der Heidekönigin fuhr unter dieser stimmungsvollen Lichterkette über den See.
Die Auftaktveranstaltung „Der See brennt“ blieb allen Zuschauern nach der beeindruckenden Show lange in Erinnerung.
Ausstellung 70 Jahre Heideblütenfest Amelinghausen
Doch eine weitere Geschichte darf nicht unerwähnt bleiben. Und zwar die Ausstellung zu 70 Jahre Heideblütenfest Amelinghausen im Markthus (der Tourist-Information Amelinghausen).
Die Eröffnung der Ausstellung fand am Vortag der Auftaktveranstaltung im Rathaus und im Markthus statt.
Die Ausstellung zeigt nicht nur gekrönte Heideköniginnen, sondern auch Einblicke in den Wagenbau, verweist auf Besonderheiten zu Geschichten während der Amtszeit, zu den Heideböcken oder den Mühen während der Organisation einer neuntägigen Festwoche. Damals war es ein Fest mit weniger Tagen. Doch spielen für das Gelingen einer Auftaktveranstaltung oder dem Krönungstag neben dem Wetter auch die vielen freiwilligen Helfer eine Rolle. Ohne die es nicht jedes Jahr ein herausragendes Heideblütenfest geben könnte.
Der Amelinghauser Archivkreis stellte gemeinsam mit Hans-Friedrich Müller und weiteren Mitstreitern die sehenswerte Ausstellung in liebevoller Kleinstarbeit zusammen. Müller ist geboren in Amelinghausen-Sottorf, ehemaliger Geschichts- und Englischlehrer und führte mit einem kurzweiligen Vortrag in die Geschichte und die Hintergründe zur Ausstellung und dem Heideblütenfest ein.
Neben zahlreichen Foto- und Textdokumenten aus verschiedenen Epochen setzte man eine lebensgroße Figur als Heidekönigin dazu. Ein echtes Heideköniginnenkleid stellte eine ehemalige Heidekönigin zur Verfügung, sowie ein Heidesträußchen, eine Krone und weitere Heide-Utensilien.
Das Gründungsjahr des Männerchores ist zeitgleich die Geburtsstunde des Heideblütenfestes. Herr Müller wußte einige bemerkenswerte Geschichten dazu und beantwortete auch eine Frage, „weshalb gibt es in Amelinghausen keinen Schützenverein?“
Zu der Eröffnung war der MCA Männerchor Amelinghausen vor Ort und sang einige Lieder aus seinem Repertoire.
Mein Eindruck der Ausstellung, den ich gerne weitergeben möchte, ist, die Ausstellung in Ruhe und mit Muse zu besuchen und im Markthus unter der Ehrengalerie aller Heideköniginnen einzutauchen in die 70-jährige Geschichte des Heideblütenfestes Amelinghausen.
Geöffnet ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten der Tourist-Information.
Eine für mich sehr wertvolle Nachlese ist auch das Buch „Krone der Heide“ über das Heideblütenfest Amelinghausen, welches ich glücklicherweise seit einigen Monaten in Händen halten darf.
