Den Ilmenauradweg von der Elbmündung bis Lüneburg radelte ich im August 2019. Die Natur am Fluss, den Streckenverlauf und besonders den Treidelweg von Bardowick bis Lüneburg fand ich faszinierend schön. Ich zeige dir davon hier gleich mehr …
So machte ich mich erneut auf, um dir den Abschnitt von Bad Bevensen bis Lüneburg hier vorzustellen.
Inhalt des Beitrages
» Radstrecke Amelinghausen nach Bad Bevensen (mit Kloster Medingen) – von 0 bis 30 km
» Ilmenauradweg Bad Bevensen nach Deutsch-Evern – von 30 bis 54 km
» Heimstrecke Deutsch-Evern nach Amelinghausen – von 54 bis 72 km
» Extra: Einen Tag später die restliche Strecke von Lüneburg nach Deutsch-Evern
Der Streckenverlauf mit Karte, Höhenprofil und Radkilometer ist am Ende verlinkt.
Überraschung am Weg nach Bad Bevensen: Die Addenstorfer Heide mit Hügelgräbern
Zum Zeitpunkt dieser Radtour bereitete ich mich auf eine Führung durch die Hünengräber der Oldendorfer Totenstatt vor, etwa 2 Kilometer von Amelinghausen entfernt.
Es war wie ein Fingerzeig, als ich bei meiner Radtour zur Ilmenau über Barnstedt, Rieste und Varendorf, vor Addenstorf einen braunen Wegweise mit der Aufschrift „Addenstorfer Hügelgräber“ entdeckte.
Einige Hügelgräber liegen in einer Ebene eines Heidefeldes. Die Heide war hier am Verblühen und nur sanft sah man die Hügelgräber. Ein anderer Teil der weitläufigen Grabanlage war besonders interessant. Hier beobachtete ich einen Steinkreis von verschiedenen Gräbern aus unterschiedlichen Epochen (aus der Bronzezeit um 1300 bis 1100 v. Chr.). 8 von 10 Bestattungen kann man hier noch vorfinden und sehen. Erforscht und restauriert hat man die Anlage im Jahr 1974/1975.

Kloster Medingen – ein weiteres Heidekloster in der Lüneburger Heide
Nach dem sehenswerten Abstecher in die Heidefläche radelte ich am Feldweg weiter und kam nach Medingen, etwa einen Kilometer vor Bad Bevensen.
Von sechs Heideklöstern in der Lüneburger Heide ist zu lesen, wer einmal das Kloster Lüne in Lüneburg besichtigte. Die Damenklöster in
> Lüne
> Medingen
> Ebstorf
> Isenhagen
> Wienhausen und
> Walsrode
verwaltet die Hannoversche Klosterkammer.
Für eine Besichtigung des Klosters Medingen blieb mir leider nicht ausreichend Zeit, da ich den weiteren Streckenverlauf zeitlich nicht einschätzen konnte und weil es mich sehr zur Ilmenau zog.

Gleich an der Klosterausfahrt in Medingen las man von vielen Radwegen, ich entschied mich für einen mit direktem Zugang zur Ilmenau. Als ich am Fluss ankam, atmete ich erstmal tief aus und bewunderte die Natur direkt am Fluss.
Später stellte sich heraus, dass der Radweg mich in die andere Richtung über Bad Bevensen flussaufwärts bis Uelzen führte. In jede Blickrichtung sah man wunderschöne Momentaufnahmen. Besonders von der Brücke im unteren Bild, als ich wieder umdrehte und ein kleines Stück zurückradelte.
Es schien, als sei der gesamte Nordic Walking Park bei Bad Bevensen besser ausgeschildert als der Ilmenauradweg.
Zum Glück war ich nicht auf die Beschilderung angewiesen und zudem halte ich mich nicht immer an einen Radweg. Das ging bis jetzt immer gut, dieses Mal endete die Geschichte etwas anders …
Natur erleben an der Ilmenau

Hier der erste Berührungspunkt mit der Ilmenau nachdem ich den kleinen Abstecher zum Kloster Medingen machte. Etwas am Fluss verweilen, die Natur beobachten, das tat an der Stelle sehr gut.

Bei Bad Bevensen verwiesen Schilder zu den Nordic Walking Routen. Ein Blick auf meine Komoot App verriet, dass ich erstmal am Elbe-Seitenkanal in nördliche Richtung fahre. Solange, bis ich links wieder eine ebene Ausfahrt finde.
Am Elbe-Seitenkanal kam ich sehr gut vorwärts, ich hätte lange hier entlang fahren können, aber mein Ziel war, wieder zurück zur Ilmenau zu kommen. So suchte ich nach einem passenden Ausstieg. Entweder fährt man bis zur nächsten Brücke und findet Stufen, die an der Seite nach oben führen, oder wie in meinem Falle eine ebenerdige Straße zur nächsten Ortschaft.

Bei Edendorf kam ich über Radwege und Nebenstraßen erst an landwirtschaftlich genutzten Weideflächen vorbei. Schön zu beobachten waren die Graureiher auf der Wiese kurz vor Wichmannsburg.
Danach der folgende Ausblick auf die Ilmenau – verträumt und märchenhaft!
Ein mäandernder Fluss schlängelt sich durch grüne Auen, entlang intakter Natur und nahe an Wohngrundstücken vorbei. Das Leben am Fluss …

Nach Wichmannsburg kam ich direkt nach Bienenbüttel.
Bienenbüttel – am Skulpturenpark vorbei geradelt

Rechts und links der Straße sah man Hinweisschilder zu den zwölf Skulpturen. Doch auch hier, wie schon beim Kloster Medingen, zog es mich zurück zur Ilmenau. So fuhr ich am Ortskern von Bienenbüttel vorbei
Über Findorfsmühle und Hohenbostel noch kräftig in die Pedale getreten, überquerte ich nach rund zwei Kilometer das Bahngleis und dann ging eine kleine Abenteuerreise los …
Naturschutzgebiet Dieksbeck nur für Wanderer geeignet
Bei Kilometer 47,5 bog ich vom Radweg ab und folgte näher der Ilmenau. Das war ja auch der eigentliche Wunsch dieser Reise. So nah wie möglich an der Ilmenau entlang zu fahren. Jedoch finden sich an vielen Abschnitten Naturschutzgebiete, in denen der direkte Zugang oder ein vorbeiführender Weg nicht möglich ist.
Nachdem ich vom eigentlichen Radweg abbog und auf anderen Wanderwegen schon war, brachten mich die nächsten drei Kilometer durch dichten, zugewachsenen Wald oder über reinen Sandboden, bergauf und schiebend ging das etwas an die Nerven.
Es folgten nochmal drei Kilometer über grauen Schotter neben der gut befahrenen Bahnstrecke Lüneburg – Uelzen bis Deutsch-Evern, ein Vorort von Lüneburg.
Dazwischen lag das Naturschutzgebiet Dieksbeck am Dieksbach. Unterwegs verriet mir das eine Tafel, die an einem eher zugewachsenen Standort den Hinweis gab, das Fahrrad stehen zu lassen. Der verwilderte Radständer war weniger einladend, das Rad anzulehnen.
Als ich dort ankam, merkte ich, dass es Zeit war für die Heimfahrt.
Die restlichen Kilometer des Ilmenauradweges nach Lüneburg fuhr ich einen Tag später.


Am darauffolgenden Tag setzte ich die Radtour entlang der Ilmenau von Lüneburg nach Deutsch-Evern (etwa 3 – 4 km) fort und zeige hier einige Eindrücke von der Landwehr, den Ilmenau-Auen und der Auenwiese.
Die Landwehr schuf man zu Zeiten der Pferdekutschen. Als der Handel aufblühte, fuhren Händler weit um Lüneburg herum. Sie konnten die Flussauen und Bäche mit ihren schweren Pferdekutschen nicht überwinden. Damit die Händler aber direkt in die Stadt Lüneburg zogen, baute man so genannte Landwehre. Einfach eine Brücke oder wie unten nachgebaut mit Überdachung.
Am Düvelsbrooker Weg – nahe dem Libeskindbau der Leuphana Universität in Lüneburg – begegnete ich am Forsthaus dem Radwegweiser „Ilmenauradweg zur Auenwiese“, wie im unteren Bild rechts oben.

Nachdem die Landwehr und die Ilmenauniederungen bei Deutsch-Evern hinter mir lagen, durchquerte ich die Villengegend des Vorortes. Am Ende bog ich in den gleichen Weg ein, wie tags zuvor. Und radelte über Melbeck, Embsen nach Amelinghausen zurück.
Fazit zum Ilmenauradweg
Landschaftlich reizvoll fand ich die Streckenabschnitte an der ursprünglichen Ilmenau in Bad Bevensen, in Wichmannsburg, Bienenbüttel und die Strecke von Deutsch-Evern nach Lüneburg. Im Stadtgebiet von Lüneburg, ob am Treidelpfad oder an den Ilmenauniederungen, sind entspannte Naturbeobachtungen an der Ilmenau an vielen Stellen möglich. Ein großer Pluspunkt bietet der Fluss der Stadt und in Bezug auf Naherholung. Die Wegbeschaffenheit ist durchwegs sehr gut für Trekkingfahrräder und mit guten, unplattbaren Mänteln (oder Decken, wie man im Norden sagt). Ich empfehle für den Ilmenauradweg ein geländegängiges Fahrrad und eine gute Grundkondition.
Hilfreiche Links zum Weiterlesen: Für Fahrradfahrer von der Elbe bis zur Salz- und Hansestadt Lüneburg.
Mehr über die Besichtigung des Textilmuseums im Kloster Lüne.
GPX-Daten Ilmenauradweg Bad Bevensen nach Lüneburg
Die 24 Kilometer am Ilmenauradweg von Bad Bevensen nach Deutsch-Evern kann man auf Komoot einsehen.
Die Strecke Lüneburg bis Deutsch-Evern zeigen diese GPX-Daten.
Die Radtour fand am 6. September 2019 statt und zeigt die erlebten Erfahrungen zum Radweg.